Dragon Sin: Roman (German Edition) by Aiken G. A

Dragon Sin: Roman (German Edition) by Aiken G. A

Autor:Aiken, G. A. [Aiken, G. A.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783492959070
Herausgeber: Piper (com)
veröffentlicht: 2012-12-09T23:00:00+00:00


19 All das wäre so viel einfacher gewesen, wenn Vigholf nur ein Mal ein wenig deutlicher geworden wäre. Sich über ihren Speer zu beschweren und sie Babysitterin zu nennen, war nicht gerade die beste Art und Weise, das eigene Interesse zu bekunden. Zumindest nicht für Rhona.

Denn Rhona war nicht für Feinheiten, und auch bei anderen erkannte sie Feinfühligkeit nicht. Mehr noch: Sie konnte nicht damit umgehen. Sie war eine direkte Drachin und erwartete, dass die anderen ebenfalls direkt zu ihr waren.

Sobald sie sich über seine Absichten im Klaren war, konnte sie diese verstehen. Der Rest war nun ganz einfach. Zumindest für sie.

Rhona küsste ihn. Heftig. Ihre Zunge glitt in seinen Mund, schmeckte ihn, reizte ihn, ihre Lippen pressten sich verzweifelt gegen die seinen, und ihre Intensität überraschte sie selbst. Aber etwas an diesem Drachen mochte sie wirklich sehr gern. Vielleicht lieber, als sie es sich eingestehen wollte. Doch jetzt, hier draußen, weit weg von allen Kriegen, Schlachten, Truppen und Sippschaften und all den anderen Ablenkungen, die einem den Tag verderben konnten, war Rhona in der Lage, nur an eines zu denken – an sich und Vigholf.

Nie zuvor hatte sie sich so gut gefühlt.

Vigholf hatte nicht erwartet, dass sie ihn küssen würde. Ihr Kuss war intensiv und fordernd und drückte genau das aus, was Vigholf fühlte. So fühlte er sich, seit ein Bündel aus braunen Schwingen, Haaren und Klauen gegen die Burgwand neben seinem Zimmer geprallt war und die Ziegel, die Steine sowie sein inneres Gleichgewicht beschädigt hatte.

Ihre Zunge drang in seinen Mund ein, und ihre Hände zerrten an seiner Kleidung. Das hatte Vigholf nicht vorausgesehen, als er sie vor zehn Minuten angestarrt hatte. Er hatte vielleicht auf einen weiteren Kuss gehofft. Einen Kuss, den sie diesmal möglicherweise erwiderte. Einen, auf den sie reagierte. Aber das hier … das war noch besser. Und vollkommen überraschend. Vor allem weil es im Norden nicht so lief. Im Norden küsste man erst und vögelte später. Manchmal viel später. Die Frauen aus seiner Horde waren so gut beschützt, dass sie vor ihrer Inbesitznahme selten mehr als einen oder zwei Männer gehabt hatten. Für viele männliche Drachen bedeutete das, dass sie sich menschliche Gespielinnen suchen mussten, bis sie eine Drachin fanden, die bereit war, ihre Gefährtin zu werden. Aber der Werbungsprozess war relativ einfach, und Körperkontakt gab es erst, wenn die beiden einander versprochen waren. Wenn es mehr als einen Interessenten für die jeweilige Drachin gab – was häufig der Fall war –, fand zuvor noch etwas statt, das als »Die Ehre« bekannt war. Es war ein Kampf bis zum Tod – oder zumindest bis einer der Drachen alle anderen Bewerber bewusstlos geschlagen hatte –, sodass der übrig Bleibende den Preis für sich beanspruchen konnte. Allerdings hatte Die Ehre seit dem Tod von Vigholfs Vater nur noch selten in der Olgeirsson-Horde stattgefunden.

All das waren langwierige und komplizierte Schritte, die man unternehmen musste, um eine Drachin abzubekommen. Und zwar eine ganz einfache, gewöhnliche Drachin.

Dann waren die Cadwaladr-Frauen gekommen, und alles war anders geworden. Seit sie an der



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